Lamberts Tacheles
 

Avatar

30. Juni 2011

Aufbruch nach Schlumpfhausen

James Camerons "Avatar" avancierte in den vergangenen Monaten zum absoluten Kassenschlager und löste dabei sogar Camerons hauseigenen Blockbuster "Titanic" ab. Gestern bekam auch ich endlich die Gelegenheit, den Film zu sehen. Und was soll ich sagen?

Begeisterung auf der ganzen Linie! "Avatar" ist endlich ein Film, bei dem der Hype gerechtfertigt ist.

James Cameron ist aber auch ein gerissener Hund. Action für die Männers, Herzschmerz für die Frauen und hübsche Wesen für die Mischgeschlechter - ausgefuchst!

Und nun im Ernst… "Avatar" ist ein Mix aus den vergangenen 30 Jahren Kinogeschichte und ständig habe ich mich an bekannte Kassenknüller erinnert gefühlt. Als cineastische Zeitreise perfekt - als DAS neuartige Kinospektakel völlig überbewertet. Hier ein wenig "Jurassic Park", da ein wenig "Der mit dem Wolf tanzt", dort einen Hauch von "Transformers", einen Funken "Pearl Harbor" und fertig ist der Neuaufguss.

Offen gestanden erinnerten mich große Teile eher an die schöne Zeit der "Schlümpfe". Schurke Gargamel hat inzwischen dicke Narben am Kopf, keine Katze mehr und setzt inzwischen auf großes Geschütz im Kampf gegen das Schlumpfvolk. Schlumpfine und Papa Schlumpf sehen inzwischen auch etwas aufgemotzter aus und Schlaubi Schlumpf entpuppt sich im Laufe des Films als tapferer Stammeskrieger. Aus dem kleinen, bescheidenen Pilzhäuser-Dorf wurde ein gigantischer Laubbaum, der von Gargamel in einem schweren Luftkampf dem Erdboden gleich gemacht wird… Öhm…

Schlumpf-Zeichner "Peyo" würde sich wohl im Grabe herumdrehen… "Verflixt und zugeschlumpft! Was für ein beschlumpfter Film!", würde ein echter Schlumpf-Cineast wohl sagen. Nein, ich konnte mich für diese Volksverdummung auf Zelluloid nicht erwärmen. Dennoch möchte ich positiv enden und die vielen Menschen zitieren, die dem Film auch etwas Gutes abgewinnen konnten: "Teschnisch ist der echt toll gemacht!" - so isses!


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