Lamberts Tacheles
 

Kochen mal anders

09. Oktober 2004

Auch heute, am Sonnabend, trat ich gegen 12 Uhr meinen Dienst in der Wettannahmestelle an. Kurz zuvor hatten wir zu Hause Besuch von einem "Nachbarn" bekommen, der unser defektes Ceranfeld reparieren wollte. Während ich also zur Arbeit aufbrach und der "Nachbar" sich an unserem Herd zu schaffen machte, hatte ich für den kommenden Tag ein gutes Gefühl. Eine gute Stunde nach meinem Arbeitsbeginn änderte sich dieses Gefühl durch einen Anruf meiner Frau im Wettbüro schlagartig. Der "Nachbar" hatte das Hausnetz komplett lahmgelegt und die Stadtwerke waren im Anflug, um die verblombte Haussicherung wieder zu aktivieren. Nachdem die komplette Nachbarschaft anschließend unsere Wohnung begangen hatten, die Ursachen des Problems diagnostiziert war und die Stadtwerke ihren Dienst getan hatten, lief sowohl der Herd als auch das Hausnetz wieder...

Zur gleichen Zeit verzweifelte ich am 40. unfreundlichen Kunden, der seine Wut über seine verlorenen Wetten lautstark an mir ausließ. Seit nunmehr gut 3 Monaten höre ich mir mehrmals in der Woche dieses stumpfsinnige, niveaulose und wenig geistreiche Gequatsche der problematischen Kundschaft an ohne mit der Wimper zu zucken. Bei 6-7 Tagen in der Woche mache aber auch ich langsam schlapp und meine aufgesetzte "der-Kunde-ist-König"-Freundlichkeit artet innerlich langsam zu einer "du-bist-auch-kein-besserer-Mensch-als-ich-nur-weil-du-800-€-auf-ein-Pferd-wetten-kannst-und-ich-nicht"-Aggression aus.

Während meine Frau zu Hause das Abendessen kochte, tat ich dies auch... Ihre unbeschreibliche Führsorge am Abend sorgte allerdings schnell dafür, dass 8 Stunden Aggressionsunterdrückung innerhalb von Minuten nahezu verflogen war.


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